Pressemitteilung zur Kundgebung am 28.02.2019 in Linz

1500 Bürgerinnen und Bürger aus drei O.Ö. Großregionen (Almtal-Kremstai, Innviertel und Mühlviertel), in denen 110-kV-Hochspannungstrassen in Errichtung oder geplant sind, trafen sich zu einer ersten gemeinsamen Grosskundgebung vor dem Linzer Landhaus.

Ziel der Initiativen ist es, der Erdverkabelung in der Spannungsebene 110-kV endlich auch im ländlichen Raum in Oberösterreich zum Durchbruch zu verhelfen.

Es kann einfach nicht sein, dass die Erdverkabelung von Hochspannungstrassen in Städten seit langem völlig selbstverständlich ist, aber in den ohnehin meist infrastrukturell benachteiligten ländlichen Regionen verweigert wird.

Für Betroffene ist es ein Hohn, wenn die Energie AG zum Jahresausklang 2018 über die normalen Dividenden hinaus sogar noch zusätzliche Sonderdividenden von 13,16 Mio. allein an das Land O.Ö. (insgesamt 25 Mio.) ausschüttet, während Energie AG und Land O.Ö. eine Erdverkabelung neuer 110-kV-Trassen im ländlichen Raum bisher als zu teuer hinstellen.

In zähem juristischem Kampf der Betroffenen musste in der Region Almtal-Kremstal erst der Europäische Gerichtshof (EuGH) eingeschaltet werden, um mit seiner Entscheidung im August 2018 rechtswidrige Umgehungen der Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Netz Ob GmbH abzustellen.

Im Innviertel stehen derzeit über 60 Zivilklagen Betroffener beim Landesgericht Ried an, Sind diese durch eine namhafte Prozessfinanzierungsgesellschaft als aussichtsreich bewerteten Klagen in vollem Umfang erfolgreich, so steigen die Servitutskosten pro Kilometer Freileitungstrasse um bis zu 600 %!

Netzbetreiber und Politik haben in Oberösterreich jahrelang versucht, Erdverkabelung von neuen Hochspannungstrassen konsequent schlechtzureden und damit Innovation zu verhindern.

Jetzt ist es an der Zeit, auch im ländlichen Raum endlich Erdkabel einzusetzen - alleine im Mühlviertel liegen bisher 10.000 Unterstützungserklärungen für eine innovative Lösung zur Erhaltung des Landschaftsbilds, zum Wohle der betroffenen Bevölkerung und zur Verbesserung der Resilienz der Stromversorgung vor!

Johann Zahlberger (Sprecher Innviertel / http://www.schutzgemeinschaft.at):

“Betroffene Grundeigentümer und Anrainer müssen ein Recht auf die Art der Bauweise bei Hochspannungsleitungen haben."

Michael Praschma (Sprecher Almtal-Kremstal / https://110kvade.wordpress.com):

“Seit Jahren liegen von allen betroffenen Gemeinden einmütige Resolutionen mit der Forderung nach einem Erdkabel vor, die von Energie AG und Land einfach ignoriert werden - damit muss Schluss sein!"

Dominik Revertera (Sprecher Mühlviertel / https://muehlvierte1110kv.at):

“Wir sind keine weltfremden Verhinderer, ganz im Gegenteil. Wir, die Zivilgesellschaft, haben Kosten und Mühen auf uns genommen und uns von neutralen technischen und wirtschaftlichen Fachleuten die neuesten Expertisen eingeholt, die ganz klar sagen, dass die moderne, die bessere Lösung ein Erdkabel ist."